Polovragis Oltețului-Schluchten – Naturschutzgebiet des Kreises Gorj

Von der Forststraße, die am Polovragi-Kloster beginnt und an der Polovragi-Höhle vorbeiführt, können Sie einen kleinen Wasserstrahl sehen, der am Fuß eines Risses zwischen den Felsen laute Geräusche macht. Oltețul ist der Bach, der die kalten Bäche, die aus den Felsen strömen, sammelt und von seiner Quelle bis zur Stadt Polovragi zu einem turbulenten Fluss wird. Über Jahrtausende hinweg hat sich der Fluss von einer Epoche zur anderen durch die Kalksteinfelsen gegraben und die Oltețului-Schluchten gebildet, die das Parâng-Massiv vom Căpățânii-Gebirge trennen.

Die Felswände liegen auf Höhe des Wasserspiegels der Schlucht sehr nahe beieinander, der Abstand zwischen ihnen beträgt nur drei bis vier Meter. Diese unmittelbare Nähe hat Experten, insbesondere Geographen, dazu veranlasst, zu sagen, dass Polovragi die engste Schlucht Europas hat. Auf Höhe der Forststraße erhöht sich die Distanz um über zwanzig Meter. Im Laufe der Zeit waren die unterirdischen Gewässer sehr aktiv und erzeugten auf beiden Seiten der Schlucht zahlreiche endokartische Phänomene, dargestellt durch Höhlen, sowie kleinere exokartische Phänomene wie Dolinen, Quellen und Trockentäler.

Die Schluchten sind Teil eines Naturschutzgebietes im Kreis Gorj und bieten außergewöhnliche Landschaften mit Wasserfällen, kahlen Felsen, Berghöhlen und Lichtungen, umgeben von verschiedenen Baumarten, von Laubbäumen bis hin zu Nadelbäumen. Polovragi kann über DN 67 erreicht werden, die Straße, die Râmnicu Vâlcea mit Târgu-Jiu verbindet. Es ist auch möglich, vom Ferienort Rânca aus über Novaci und Baia de Fier in Richtung Oltețului-Schlucht zu starten.

Für diejenigen, die das Rauschen des schnell fließenden Bergwassers hören möchten, gibt es vor der Polovragi-Höhle einen sicheren Weg, der einige Dutzend Meter zum Wasser hinabführt. Es ist für Touristen gedacht, die der Schlucht ganz nahe kommen möchten. Es ist beeindruckend, den Wind zwischen den Felsen heulen zu hören und das Geräusch der Felsbrocken, die vom rauschenden Wasser an die Oberfläche getragen werden.

Die außergewöhnliche Wildnis am Ufer des Oltețul erstreckt sich über zwei Kilometer und Naturliebhaber können auf einer der schmalen Wiesen entlang der Forststraße grillen. Bisher haben sich alle Besucher die Mühe gemacht, ihre nicht abbaubaren Abfälle einzusammeln. Die örtlichen Behörden bitten künftige Besucher, auch ihre Papier-, Plastik-, Glas- und Metallabfälle abzuholen.